Abarth Historie
Wie Abarth zu einer Legende wurde
Alles begann mit einem Wettkampf. Karl Abarth wollte schon als Kind immer der Schnellste sein und wurde dadurch in den Bann des Rennsports gezogen. Als Rennfahrer eilte er von Rekord zu Rekord. Eines seiner bekanntesten Rennen war die Herausforderung, den Orientexpress mit einem Seitenwagen-Gespann über 1.370 Kilometer zu besiegen. Die Strecke ging von Ostende in Belgien bis nach Wien. Er selbst startete seine Karriere als Motorradrennfahrer in den 20ern und nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er Rennleiter bei Cisitalia. War Repräsentant des Porsche Konstruktionsbüros in Italien und baute mit Ferry Porsche einen verrückten V12-Mittelmotor Rennwagen mit Allrad auf. Ein zweiter, schwerer Unfall im Jahr 1939 zwang ihn, den Rennsport vollständig einzustellen. Carlo Abarth musste neu anfangen. 1945 zog er nach Meran und wurde italienischer Staatsbürger.
Nach dem Ende seiner Karriere gründete er 1949 die Abarth & C mit Guido Scagliarini. Sein erstes Fahrzeug war ein 204 A Roadster, der auf Basis eines Fiat 1100 aufgebaut war. Mit dem Auto gewann er die Formel 2. Das sprach sich herum und innerhalb weniger Jahre hatte die Abarth & C. fast 375 Angestellte und produzierte alleine 300.000 Auspuffanlagen im Jahr. Vor allem für die Marken Alfa Romeo, Simca und Fiat. Bereits in den 50ern machte Karl Abarth die Marke zu einem Synonym für Performance, Rennsport und Tuning. Wie besessen er von seiner Arbeit war, zeigte er im Alter von 57 Jahren. Zuerst bricht er den Beschleunigungsrekord mit dem Fiat Abarth und holte sich am darauffolgenden Tag den gleichen Rekord in der Klasse für Einsitzer. Um zu gewinnen hatte er zuvor 30 Kilogramm mit einer Apfeldiät abgenommen. Er motze auf, was ging. Mit verstärkten Fahrwerken, Gewichtseinsparungen, aufgebohrtem Hubraum, eigenen Sportauspuff-Anlagen und Weber-Vergasern. Selbst Walter Röhrl fuhr einen Abarth. Und gewannt auf einem Fiat-Abarth die Rallye-Weltmeisterschaft.
Der Verkauf von Abarth 1971 an Fiat
Karl Abarth, der sich später Carlo Abarth nannte, verkaufte 1971 seine Firma an Fiat. Bis dahin hatte er 113 internationale Rekorde und fünf Weltrekorde aufgestellt. Unter dem Namen Abarth Corse wurde eine Motorsportabteilung gegründet, die ihren Sitz in Turin hatte. Doch schon bald spürte man in Italien den Trend im Rennsport zu mehr Hubraum und der Erfolg des Geschäftsmodells ging zurück. Man konzentrierte sich auf Sportaktivitäten. In dieser Zeit entwickelte Produkte war der SE030. Ein Fahrzeug auf Basis des Fiat 131 mit dem Motor des 130 und extremen Karosseriemodifikationen für den Giro d’Italia. Der SE031 Fiat 131 Rally Abarth für den Rally-Einsatz, der SE037 Lancia Rally auf Basis des Lancia beta Montecarlo. Ebenfalls ein reines Rally-Fahrzeug und der SE038 Lancia Delta S4.
Abarth hat auch 2021 nichts von seinen DNA-Renn-Genen verloren
Auch im Jahr 2021 hat die Marke nichts von ihrer DNA verloren. Diese lautet noch immer Performance, Leidenschaft und sportliche Ausstrahlung. Dies jedoch geprägt durch bezahlbare Autos. Was in den achtziger Jahren der Ritmo Abarth 125TC und 130TC waren ist aktuell der Fiat 500, der in unterschiedlichen Ausstattungslinien als Abarth präsent ist. Wobei sowohl die derzeit erhältlichen 595/595C Modelle, das 695 Modell und auch die vielen Sondermodelle, wie der 595 Scorpione oder 695 Tributo Ferrari nichts mit einem aktuellen Fiat 500 zu tun haben. Es sind mehr oder weniger straßenzugelassene bezahlbare Rennwagen, die unheimlich Spaß machen. Alle Abarth Fahrzeuge sind sehr leistungsstark, klein und bissig wie ein Skorpion. Die Geschichte von Abarth ist geprägt von ständigen Veränderungen und relativ undurchsichtig. Begeisterten Motorsport-Fans können wir die Bücher „Abarth – The Scorpions Tale“ und Abarth – The Scorpion Wins“ von Sergio Seccatore empfehlen. Vor Ort können Sie sich die aktuellen Abarth bei Italia Automobile Dünnes GmbH in Regensburg ansehen, zur Probe fahren und kaufen. Unten haben wir Ihnen eine kleine Historie von Abarth mit Bildern angelegt.
Am 31. März 1949 wurde die Abarth & C. gegründet. Zehn Weltrekorde, 133 internationale Rekorde und mehr als 10.000 Einzelziege gehen auf das Konto der Marke. Immer wieder wurden neue Modelle auf den Markt gebracht – der Abarth 695 Tributo Ferrari (2010), der Abarth 595 Yamaha Factory Racing (2015), der Abarth 695 Biposto Record (2015), der Abarth 695 Rivale (2017), der Abarth 124 Spider, die Abarth 124 Rallye (beide wurden 2016 eingeführt), der Abarth 124 GT und die neue Abarth 595-Reihe (beide wurden im Jahr 2018 eingeführt). Und heute? Aktuell wird die Geschichte mit der Reihe „70th Anniversary”, dem brandneuen Abarth 595 esseesse und dem streng limitierten Abarth 124 Rally Tribute fortgeschrieben.
Mit 140kW/190PS, der Reduzierung auf das Wesentliche und technischen Komponenten aus dem Motorsport kam der Abarth 695 biposto im Jahr 2014 auf den Markt. Aus 22kW/30PS 50 Jahre zuvor wurden nun 140kW/190PS. Bei einer Höchstgeschwindigkeit von 230 km/h. Das Trockengewicht betrug nur 997 Kilogramm. Der Wagen hatte eine überragende Fahragilität.
Von 2012 bis 2013 wurder der Abarth Punto gebaut. Er bassierte auf der Plattform des Punto und hieß Abarth Punto Supersport. Ein Stück Italien und der Nachfolger des Fiat Uno von 1993. Mit Frontantrieb und Steilheck ist er immer noch beliebt und hat einen guten Werterhalt.
Sowohl der Abarth Grande Punto als auch der Abarth 500 esseesse wurden 2008 auf der Essen Motor Show vorgestellt. Der 500 esseesse leistete 117kW/160PS. Die Abkürzung esseesse ist der Namenszusatz für Super Sport. Abarth 500 esseesse und Abarth Grand Punto esseesse knüpfen nicht zuletzt bei der Namensgebung an ihre historischen Vorläufer an. Mit dem geschwungenen Doppel-S kennzeichnete schon Carlo Abarth, wie sich der geniale Selfmade-Ingenieur nach seiner Übersiedlung nach Italien nannte, die jeweils leistungsstärksten Varianten seiner auf Basis des Fiat 500 und des Fiat 600 entwickelten Fahrzeuge. 1964 zeigte Abarth erstmals den Abarth 595 esseesse und den Abarth 695 esseesse. Beide Versionen waren zwar für die Rennstrecke konstruiert, fanden ihren Weg aber auch in den öffentlichen Straßenverkehr.